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APRIL 1985
 

Magdeburger Volksstimme (Ingeburg Friedrich):
In der ausverkauften Konzerthalle „Georg Philipp Telemann“ gab der Magdeburger Pianist Hermann Müller einen sehr erfolgreichen Klavierabend. Anlässlich des 175. Geburtstages von Fryderyk Chopin war das gesamte Programm den Werken dieses Meisters gewidmet.
Zur Interpretation Chopins bedarf der Pianist neben einer ausgefeilten Technik vor allem einer „singenden“, keinesfalls aber weichlichen Tongebung. Schon bei den ersten zwei Nocturnes, mit denen Hermann Müller sein Programm eröffnete, wurde deutlich, dass er den richtigen Ton traf und dass er es verstand, aus den verflochtenen Stimmen die Melodielinie klar herauszuheben. Die folgende Ballade F-Dur zeigte neben technischer Brillanz den Sinn für dramatischen Aufbau, für Nuancierung des Tempos und der Dynamik, über die der Künstler verfügt.
Über drei Mazurken steigerte sich das Programm zum Scherzo b-Moll, einer der glänzendsten und liebenswürdigsten, zugleich auch spannungsgeladensten Kompositionen Chopins. Auch hier wusste Hermann Müller durch äußerst differenzierte Klanggebung dramatische Spannung zu erzeugen. Die großangelegte Sonate h-Moll beschloss den ausgezeichneten Konzertabend. Dem sehr stürmischen, langanhaltenden Beifall dankte der Pianist mit zwei Zugaben, einer Etüde, deren melodische Eingebung zur schönsten und auch populärsten Chopins gehört (op. 10 / Nr. 3) und mit einer Mazurka“




Oktober 1981 | Dezember 1985